FÜRBITTE EINES ARBEITLOSEN MESS-E-DIENERS
Die Frankfurter Frühjahrsmesse
Vater unser im Himmel, lizenzfrei werde dein Name.
Das Ramsch-Reich komme, sein Wille geschehe,
wie in China und auch sonst irgendwo auf Erden.
Unser täglich Brot gib uns heute, und vergib ihnen
ihre Produktpiraterie, denn wir brauchen dringend
preiswerte Panzer, Landminen, und Babynachbauten.
Wir sind genug gestraft, original verkrüppelte Kinder
teuer importieren und adoptieren zu müssen.
Wir haben ein Recht auf billige Beinprothesen und
nützliche Ersatzteile wie dehnbare Gummiarschlöcher
und schraubenfreie Gehirnprothesen aus Waschbeton.
Und führe uns nicht in Versuchung, die Originale teuer
mit unseren Steuergelder erwerben zu müssen.
Das wäre ziemlich traurig, denn groß ist das Totenreich,
mit der Kraft billiger Plagiate, in blutender Herrlichkeit,
und in schöner und grauenhafter evolutionärer Ewigkeit.
Amen.
Herr, eine letzte Fürbitte.
Falls es dir möglich ist, lass bitte die Chinesen auch
billige Einwegsärge aus Reispapier herstellen, am
besten süßsauer oder mit Bittermandelgeschmack,
die dazu noch mit köstlichen Glückskeksen und
kostenlosen Lebensversicherungspolicen gefüllt sind.
Trage Sorge dafür, dass ich eine Weltlizenz erhalte,
denn ich will Gutes tun, und mich um Sponsoren
wie Dynamit Nobel und Diehl Munitions kümmern,
die mit ihrer Werbung dazu beitragen könnten, dass
verarmte afghanische Kriegsopferfamilien, ach was
sag ich, alle Familien die in Kriegsgebieten Särge
brauchen, auch in Ausnahmefällen amerikanische,
ihre schuldigen Opfer preiswert bestatten können.
Steh uns bei, Herr, dass es der Weltdummenhilfe
möglich gemacht werden kann, die köstliche Fracht
mit atombombentragenden Rosinenbombern über
den brach liegenden Monopolyfeldern abwerfen zu
lassen, bevor sie sicher in die Gutmenschenländer
zurückkehren, um neue christliche Missionen erfüllen
zu können.
Herr, ich danke dir für deine Anteilnahme und bitte
dich inständig, mir dein Logo ebenfalls lizenzfrei zur
Verfügung zu stellen, dass ich dann in China auf
blei-ch-mittelfreies Toilettenpapier drucken werde,
damit die Welt ein reines Gewissen und ein sauberes
Wohlgefallen an sich selbst haben kann.
Amen.
© Friedrich Hucke
WEIHNACHTSBESCHERUNG IM HEILIGEN DARM
Alle Jahre wieder · Alte Gedichte · G 8 - HEILIGENDAMM 2007
Auf allen Gipfeln ist Ruh · auf allen Gipfeln spürest du · kaum einen Hauch ·
Die Vöglein kotzen schon im Walde · warte nur · bald kotzt auch du
Vor dem Gebrauch der Gedichte befragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker
SCHEINHEILIGENDAMM
Als zur Verminderung
des Zehozweiaustoßes
zehenlose Kinder in
einem Hamsterrad
um ihr Leben strampelten
und der energiegesparte
Heiligenschein fette
Sparwampen erleuchtete
sammelten derweil die
anwesenden Lobbyisten
multinationaler Konzerne
dioxinverseuchte Ölspeisen
Phobal Cocktails und
deutsches Gammelfleisch
für das letzte Abendmahl
der Schweinepriester und
spendeten es gemeinsam
mit UNICEF zusammen
mit vergoldeten Rollschuhen
für die süßen kleinen Krüppel
©F.Hucke
GASTMAHL
Als assimilierte Empfangsnigger
den untertänigen Diener machten
und Servicenigger das Mahnmahl
aus Gänsestopfleber meißelten
und flinke Tellerwäschernigger
das gute Gewissen weichspülten
und sagrotansaubere Hausnigger
die Scheißhäuser aller Ärsche putzten
standen frisch havarierte Boatnigger
an den Müllcontainern hinterm Hotel
Schlange - und stopften sich den
verseuchten Kaviarabfall in ihr schon
lange global entleertes Gedärm
bis sie ihren ächzenden Heiligen Darm
voller Dankbarkeit entluden
©F.Hucke
ROTE LISTE
Als der von der UNO geladene
letzte afrikanische Lippenneger
die versammelte Weltgemeinde
über das baldige Aussterben
seiner Rasse nur nuschelnd
informieren konnte
erschoss man auch den staub
dummen Gebärdendolmetscher
und ließ den Lippenneger
dann von der roten Liste
gefährdeter Tierarten streichen
um dem Napoleon Lippfisch
eine letzte Chance zu geben
©F.Hucke